Turnverein Endingen

Der Dorfverein im Surbtal mit langer Tradition. Unsere Abteilungen Kinderhandball, Jugendriege und Turner betreiben wir mit grosser Leidenschaft.

Nur ein Gegner steht vor der Sonne

Die Zurzibieter Handballer haben ihre Fahrtrichtung in der 2. Liga beibehalten können. Sie sind wieder an zweiter Stelle klassiert, mit einem neuen Trainer und verjüngten Spielerkader.

(fs) – „Resultat ist am positivsten; einen Steigerungslauf hingelegt; in die richtigen Bahnen gelenkt; schliesslich eine klare Sache; erste Saisonniederlage kassiert; im Spitzenkampf deutlich unterlegen; diesmal zählen nur die Punkte; beachtliche Quote für den Goalie; Trumpf hat gestochen, und wie…; 29 Tore auf 10 Spieler verteilt; Ueberlegenheit ausgespielt; schwierige Aufgabe gemeistert.“ So lauteten die ein Dutzend Schlagzeilen, die den bisherigen Meisterschaftsverlauf prägten. Ebenso ist in guter Erinnerung, als Torhüter Fabian Spuler gegen den ATV/KV Basel eine Fangquote von 42 % verzeichnete und Rafael Spuler bei der SG Magden/Möhlin dreizehn Mal ins Netz traf.

Nach dem knapp verpassten Aufstieg in die 1. Liga – in den Playoff-Duellen von Mitte Mai 2017 gegen den HC Arbon – liegt die SG Zurzibiet-Endingen drei Zähler hinter dem souveränen Tabellenführer TSV Frick und schon sieben Längen vor der SG Magden/Möhlin. Dies erweckt etwas den Eindruck einer Zweiklassengesellschaft. Resultats- und punktemässig fällt die Bilanz zufriedenstellend aus. Dass sogar Steigerungspotenzial besteht, kommt im nachfolgenden Rückblick zur Sprache.

Noch zu wenig ausgeschöpft

Anfangs September 2017 nannte HBZ-Trainer Michi Spuler vor dem Saisonstart als Zielsetzung, den bestmöglichen Handball spielen zu wollen. Sein Fazit nach der intensiven Vorrunde lautet: „Das haben wir nicht erreicht. Der zweite Zwischenplatz besagt, dass wir im direkten Vergleich mit den anderen Mannschaften recht gut dastehen. Das Team hat sich mit dieser Rangierung belohnt. Wenn ich jedoch sehe, welches Potenzial vorhanden ist, sind wir weit davon entfernt, den bestmöglichen Handball zu spielen. Wir passen uns zu oft an das gegnerische Niveau an und stehen uns selber im Weg, um den entscheidenden Schritt nach vorne zu machen.“

Erwartungshaltung und Anspruch

Die sportliche Beurteilung fiel je nach Sichtweise und Ausgangslage unterschiedlich aus. Das konnte exemplarisch beim 34:29-Auswärtssieg gegen den HC Dietikon-Urdorf beobachtet werden. Für den Trainer war die erste Halbzeit gelinde ausgedrückt unwürdig, was die Einstellung und das taktische Verhalten betraf. Die zweite Hälfte war dann das pure Gegenteil. „Nun werden einige sagen, dass es nicht so schlimm gewesen ist. Aber genau hier liegt das Hauptproblem. Ich bin nicht zufrieden, einfach zu gewinnen. Ich will guten Handball spielen und die Möglichkeiten voll und ganz ausschöpfen. Nur so können wir besser werden, und genau diese Einstellung vermisse ich allzu oft.“

Verantwortung übernommen

Dies galt unter anderem für Nick Grossrieder – geboren am 12. November 1998 – und Yannick Mühlebach – geboren am 4. September 1999. Beide gehörten schon letztes Jahr zum Stamm. Trotz zwischenzeitlichen Verletzungsausfällen gelang es ihnen, im rechten Rückraum und am linken Flügel für die Akzente zu sorgen und das Vertrauen zu rechtfertigen. Der Jüngere kam in der Nat. A beim TV Endingen zu drei Teileinsätzen. Goalie Fabian Spuler befand sich bereits viermal auf dem Matchblatt. Während er in der 2. Liga eine feste Grösse ist, wurden ihm bei der 20:32-Niederlage gegen Wacker Thun die Grenzen aufgezeigt. Bei den zehn Gegentreffern war er eigentlich machtlos.

Realität und Wunschgedanke

Kürzlich bestand Michi Spuler die Prüfung zum Trainer Leistungssport. Das ist die Basis, um die A-Lizenz zu erlangen. Er legt besonderen Wert auf die Disziplin und Eigenverantwortung. Dazu bemerkt er, dass der Kern der Mannschaft im Training voll mitzieht. Es muss aber das Ziel sein, dass dies nicht 60 %, sondern 90 % tun. Zudem gab es zu häufig Ausreden bei der hohen Anzahl von Absenzen. Auf die Frage, was ihm am eigenen Spiel gefällt, antwortet er: „Es hat mich überrascht, wie gut wir die Abgänge im Angriff zu kompensieren vermochten.“ Ueber die Faktoren, woran jeder einzelne arbeiten muss, könnte er einige Sachen nennen. Wichtig ist, dass die Jungs etwas machen, und zwar mit viel Leidenschaft und Einsatz.

Mit der nötigen Ueberzeugung

„Im Angriff sind wir auf einem guten Weg und in der Deckung noch zu grün hinter den Ohren. Da müssen wir stabiler und variabler werden“, hält Michi Spuler fest. Beim mangelhaften Ueberzahlspiel spricht er die Disziplin und das taktische Verständnis an. „In solchen Situationen sind wir zu ungenau und unkonzentriert. Da erwarte ich von den Leistungsträgern bedeutend mehr.“ Welche Eigenschaft hat der TSV Frick, was auch im Cup-Achtelfinal der Fall war, nebst der Erfahrung am meisten voraus? „Sie verwerten ihre Chancen optimal. Wir lassen zu viele Möglichkeiten liegen, und hinten müssen wir konsequenter werden.“

  • News

    Das Resultat ist am positivsten

    Die Zurzibieter haben im 2. Liga-Startspiel eine gewisse Anlaufzeit benötigt, um gegen den HC Dietikon-Urdorf beide Punkte ins Trockene zu bringen. Nach einem solchen Verlauf könnten die üblichen Floskeln – wegen harter Vorbereitung sowie fehlenden Automatismen im Angriff und in der Abwehr – als Gründe für die durchzogene Leistung geltend gemacht werden.

    Yannick Mühlebach war nicht aufzuhalten, Archiv

    Die Zurzibieter haben im 2. Liga-Startspiel eine gewisse Anlaufzeit benötigt, um gegen den HC Dietikon-Urdorf beide Punkte ins Trockene zu bringen.

    Nach einem solchen Verlauf könnten die üblichen Floskeln – wegen harter Vorbereitung sowie fehlenden Automatismen im Angriff und in der Abwehr – als Gründe für die durchzogene Leistung geltend gemacht werden. Fakt ist jedoch, dass die Entscheidung in der letzten Viertelstunde fiel, als die Kräfte bei den erfahrenen Gästen merklich nachliessen und einfache Gegenstosstore gelangen. Dabei vermochte sich der 18-jährige Yannick Mühlebach in Szene zu setzen. Er wies mit 12 Treffern aus ebenso vielen Abschlussversuchen eine makellose Bilanz auf. Für ihn hatte Trainer Michi Spuler ein Sonderlob übrig, sonst wollte er sich zur Darbietung seiner Equipe nicht äussern. Er wird sich zuerst einmal dem Video-Studium widmen.

    Selbstkritisch nach Generationenduell

    Die Frage vor dem ersten Ernstkampf – wie die verjüngte HBZ-Truppe unter dem neuen Trainer in eigener Halle auftritt – wurde dahingehend beantwortet, dass noch Steigerungspotenzial besteht. Vor allem am Defensivverhalten gilt es zu arbeiten. Es stellte sich zudem heraus, dass es sich beim Gegner nicht um den 1. Liga-Absteiger, sondern eine äusserst routinierte Mannschaft handelte. Diese beendete die letzte Saison in der Gruppe 2 auf einem Mittelfeldplatz. Erschwerend kam hinzu, dass der gegnerische Stammgoalie nach dem Aufwärmen mit einer Gesichtsmaske vom Schiri-Duo dem Reglement entsprechend keine Einsatzerlaubnis erhielt. So musste halt der Spielertrainer ins Tor, was die Gastgeber über weite Strecken zu wenig ausnützen konnten.

    Vorschau: Das nächste Heimspiel findet am Sonntag, 17. September 2017, um 16:00 Uhr gegen die SG Lägern Wettingen in der Halle GoEasy 1 in Siggenthal Station statt.

    SG Zurzibiet-Endingen – HC Dietikon-Urdorf 35:26 (15:15)

    Halle Schützenmatt, Klingnau – 65 Zuschauer – SR: Haldemann/Neumann – Torfolge: 3:2, 4:4, 7:5, 11:8, 12:12, 14:15, 18:18, 21:19, 28:21, 30:25, 32:26.
    Aufstellung: Spuler Fabian (1), Braun Yanick; Binder Dave (2), Erne Lukas, Grossrieder Nick (3), Indri Fabio (2), Meier Oliver (2), Meier Pascal (6/1), Mühlebach Yannick (12), Müller Jerôme (1), Spuler Rafael (6).