Turnverein Endingen

Der Dorfverein im Surbtal mit langer Tradition. Unsere Abteilungen Kinderhandball, Jugendriege und Turner betreiben wir mit grosser Leidenschaft.

Handball: Eine Herzensangelegenheit

Ein Geständnis vorweg: Ich will mich nicht objektiv zum Handballsport äussern – ganz einfach deswegen nicht, weil ich es gar nicht könnte. Im Gegenteil: ich bin parteiisch, ich kann nicht anders, dazu stehe ich. Handball gehört seit rund 20 Jahren zu unserer Familie, ist gar nicht wegzudenken und kann und soll auch nicht ausgeblendet werden.

Sport – und insbesondere auch der Handballsport – ist eine der schönsten Nebensachen der Welt; im Sport kann man – auch als Zuschauer – Emotionen in sämtlichen Facetten erleben. Ich habe manchmal fast etwas Bedauern mit Leuten, die mit Sport nichts anzufangen wissen. Ich frage mich da jeweils, wo sonst sich diese Leute die Emotionen holen – in der ganzen Bandbreite, wie man sie beim Sport erleben kann.

Der TV Endingen ist ein Paradebeispiel für solche Erlebnisse. Der TV Endingen ist nicht nur ein gewöhnlicher Handballclub, sondern er ist eine Handballfamilie, und dies im besten Sinn. Da spürt man tagtäglich das riesige Engagement, angefangen bei den vielen Helferinnen und Helfern, bei der Führung des Vereins, bei den Trainern und bei der Mannschaft. Hier herrscht nicht ein dauerndes Kommen und Gehen, hier ist niemand tätig wegen des grossen Geldes, hier ist man dabei aus Liebe zu einem Sport, aus Verantwortungsbewusstsein, weil man zueinandersteht und einander helfen will. Man ist eine grosse Familie.

Dies gilt insbesondere auch für die Mannschaft, die genau dies ausstrahlt. Man erlebt als Zuschauer, als Fan, dass diese Mannschaft für den Handballsport lebt. Die Spieler wollen unbedingt den Erfolg, und dafür geben sie alles; sie feuern sich selbst und die Mitspieler an, sie trösten, bauen auf und helfen mit, sie bügeln Fehler von Kameraden aus, da wird nicht reklamiert, sondern gemeinsam strebt man zum Erfolg. Es ist – im besten Sinn – nicht nur eine Mannschaft, sondern eine verschworene Familie, die auf dem Feld steht. Und dies überträgt sich auf das Publikum, welches durch pausenloses Antreiben der Mannschaft etwas zurückgibt von den Emotionen, welche die Mannschaft erzeugt. In jedem Spiel ist akustisch der Teufel los. Die Mannschaft bietet dem Fan zum Teil Spiele, in welchen die Emotionen aufs Äusserste gereizt und gefordert werden, wo man manchmal vom Himmel bis zur Hölle durchgereicht wird, wo Hoffen und Bangen sich permanent abwechseln, wo Erfolg und Misserfolg sich gnadenlos jagen. Ich erinnere mich an die eher traurigen Momente, die man als Fan bei den Aufstiegsspielen durchlegen musste – etwa an das fatale Tor, das man in den letzten Sekunden gegen Gossau kassieren musste, an das Wiederholungsspiel gegen den HSC Suhr Aarau; ich erinnere mich an die schmerzlichen Momente in drei Abstiegsspielen gegen GC Amicitia Zürich. Ich erinnere mich aber auch an die grossartigen Momente, welche man vor zwei Jahren beim Aufstieg in die Nationalliga A miterleben durfte, und an das Finalspiel im Final Four, wo man gegen Wacker Thun nur knapp unterlag. Hier wurden von der Mannschaft unvergessliche Erlebnisse geboten, verbunden mit Emotionen pur – der Nahrung für den echten Fan.

Nun hoffe ich für den TV Endingen und für alle Fans, dass die Entscheidungsspiele um den Aufstieg in die Nationalliga A geschafft werden; dabei gebe ich zu, dass ich gut auch damit leben könnte, wenn allfällige Entscheidungsspiele nicht bis zum Schluss auf Messers Schneide stehen würden, sondern schon etwas früher entschieden wären. Der Mannschaft wünsche ich viel Glück und Erfolg für die letzten Anstehenden Spiele, und dann insbesondere für die hoffentlich erreichten Aufstiegsspiele. Dem Publikum wünsche ich die damit verbundenen Emotionen und hoffe gleichzeitig, dass dabei die positiven obsiegen werden.

Hanspeter Geissmann
Geissmann Rechtsanwälte AG, Baden