Ein ersatzgeschwächtes Pfadi Winterthur wäre am gestrigen Abend zu schlagen gewesen. Leider konnte sich der TV Endingen nicht entscheidend in der ersten Hälfte durchsetzen. Der Pfiff des letzten Spiels, die Spielfreude und der Einsatz fehlten. 

Harzige Starphase

Die Startphase erwies sich für den TV Endingen als ausgsprochen schwierig. Die Abwehr wurde zu oft überrannt, im Angriff konnten die Lücken nicht gefunden werden. Schon zu Beginn mussten die Angriffspieler unter Zeitdruck den Abschluss suchen, verursachten so Ballverluste, die mit erfolgreichen Gegenstössen bestraft wurden. So geriet der TVE schnell unter Druck und bereits nach acht Spielminuten musste der erste Spieler sich zwei Minuten auf der Bank ausruhen.

Nach dem ersten Viertel hatten sich die Mannen um Simon Huwyler gut sortiert, die Abwehr stand kompakt. Pfadi zeigte erste Schwächen, konnte nicht wie gewohnt so leicht zur Torgelegenheit kommen. Tano Baumann nutzte die erste sich bietende Gelegenheit und überlief seine Gegner erfolgreich. Baumann zeigte über die ganze Spielzeit erfreuliche Leistungen, war anspielbereit, fischte jeden Ball und bewies bei den Torchancen Nervenstärke. Es lag ein Hauch einer Möglichkeit in der Luft... Bis auf drei Tore kamen die Surbtaler an Pfadi heran. Gabor Busa kam immer besser ins Spiel und konnte Simon Huwyler erfolgreich lancieren. Das entscheidende Tor lag in der Luft, doch die eigene starke Phase hielt nicht lange genug an.

Gewichtiger Kreis

Simon Wittlin wurde auch in diesem Spiel immer wieder gesucht. Oft schloss er erfolgreich ab, und wenn nicht, konnte er sich so gut in Szene setzen, dass ein Strafwurf gesprochen wurde. In der zweiten Spielhälfte musste sein Kontrahent aus Winterthur nach drei Zeitstrafen vom Platz. Dies zeigte deutlich, wie am Kreis gekämpft wurde.

Schwache Strafwurfausbeute

Leider zeigten die Siebenmeter-Schützen Nerven. Die Endinger brauchten vier Schützen, um die gegebenen Chancen einigermassen zu nutzen. So mussten Sarac, Riechsteiner, Adamcic und Baumann an den Siebenmeter-Punkt - so viele wie schon lange nicht mehr. Zur Pause riss die Leistung der Endinger wieder ab, man musste den Gastgeber ziehen lassen. Zu zaghaft im Angriff und zeitweise ohne Selbstvertrauen - so die Zwischenbilanz beim Pausenstand von 15:9.

Unsortierter Start

Die Endinger fanden nicht in ihr freches Spiel zurück. Der unsortierte Start führte zu leichten gegnerischen Torchancen. Zeitweise konnten sich die Gäste wieder fangen, denn Pfadi zeigte seinerseits auch Schwächen. Doch die Gastgeber konnten mit 8 komfortablen Toren das Spielgeschehen bestimmen. Die Endinger nutzten ihre Chancen, verkürzten um drei Tore, doch hielten ihre eigene Konzentration nie lange genug hoch. 

Sicheres Torhütergespann

Claudio Boccarelli stand zu Beginn der zweiten Hälfte zwischen den Pfosten. Er trug mit seinen Paraden dazu bei, dass sich die Abwehr wieder konsequent einbrachte und Konter gelaufen werden konnten. Gabor Busa konnte in den letzten Minuten sogar einen Starfwurf erfolgreich parieren. Beide zeigten sich umsichtig, liessen den Ball schnell laufen und setzten ihre Vorderleute gut ein.

Als sich Pfadi Winterthur in der Schlussphase offensiv in die  Defensive stellte, fanden die Endinger kein Rezept mehr. Mit einem 32:23 verabschiedeten sich die Endinger. Gal Adamcic meinte nach dem Kampf: "Wir haben zu viele 100% Chancen verloren und waren nicht offensiv genug in der Verteidigung. Aber es ist schwer für mich, diese Niederlage einfach in Worte zu fassen." Die mitgereisten Endinger Fans nahmen die Niederlage sportlich. Die Mannschaft hatte gut gekämpft, ihr bestes Handball gespielt - es hatte nicht sein sollen.

Pfadi Winterthur - TV Endingen 32:23 (15:9)

Eulach Hallen Winterthur, 380 Zuschauer, SR Castineiras, Zwahlen .

Pfadi Winterthur: Schulz, Vaskevicius; Bräm (2), Ott (2), Maros (5), Tynovski (2), Hess (6), Kasapidis (2), Langerhuus (5), Lier (4), Kuduz (1), Jud (2), Freivogel (1), Lutz.

TV Endingen: Busa, Boccarelli; Adamcic (3), Baumann (5), Feldmann, Huwyler (3), Knecht (8), Mallien (1), Riechsteiner Ch.(2), Riechsteiner L.,Sarac (5), Schubnell (1), Wittlin (3).